Kinder und Jugendliche sind unterschiedlich: Die eine löst geradezu spielend die schwersten Rechenaufgaben, muss aber beim Schreiben darauf achten, nicht allzu viele Fehler zu machen. Der andere kennt sich bestens in der Pflanzen- und Tierwelt aus, muss sich aber grammatikalische Strukturen in der Fremdsprache sehr genau erklären lassen, bevor er sie in einem Gespräch sicher einsetzen kann.
Die Pädagogik der Gemeinschaftsschule geht auf diese Unterschiedlichkeit der Kinder und Jugendlichen ein: Diese Schulart stimmt ihre Lernangebote individuell auf die verschiedenen Begabungen, Fähigkeiten und Entwicklungen des Einzelnen ab. Die Schülerinnen und Schüler können auf drei unterschiedlichen Niveaustufen lernen:
Dem grundlegenden Niveau (G-Niveau), das zum Hauptschulabschluss führt,
dem zum Realschulabschluss führenden mittleren Niveau (M-Niveau)
sowie dem erweiterten Niveau (E-Niveau). Über das E-Niveau wird Schülerinnen und Schülern ein attraktiver Weg eröffnet, der in einem neunjährigen Bildungsgang zum Abitur führt.
Schülerinnen und Schüler der Gemeinschaftsschule lernen in jedem Fach auf der für sie am besten geeigneten Niveaustufe. Somit kann eine Schülerin oder ein Schüler beispielsweise in Deutsch und Biologie auf dem mittleren Niveau lernen, in Mathematik und Erdkunde aber auf dem erweiterten Niveau. Möglicherweise haben sich die Leistungen der Schülerin oder des Schülers nach einer Weile so deutlich gesteigert, dass sie oder er auch in Deutsch oder Biologie auf die erweiterte Niveaustufe wechseln kann.
In regelmäßigen Inputs führen die Lehrerinnen und Lehrer in neue Themen und Methoden ein und stellen so sicher, dass ihre Schülerinnen und Schüler auf dieser Grundlage eigenständig oder in Gruppen weiterarbeiten können. Neben den Inputs gibt es auch Übungsphasen, in denen Schülerinnen und Schüler in kooperativen oder individualisierten Lernformen arbeiten.